Bisotun Relief - Provinz Kermanshah / Iran
ZurückDas bekannte Bisotun Relief wurde vom Ingenieurbüro Gilan in Zusammenarbeit mit dem iranischen Vermessungsbüro Fara Negar Peymayesh zum Zwecke der geplanten Restaurierung durch verschiedene Methoden dreidimensional erfasst und dokumentiert.
Das 18x9m große Relief entstand etwa 500 v. Chr. im Auftrag des Achämenidenkönigs Darius dem
Großen und steht seit 2006 auf der Weltkukturerbeliste der UNESCO.
Das Relief ist eine Darstellung des Königs vor gefesselten Gefangenen über denen der Farwahar schwebt. Im unteren Teil sind
Inschriften (Keilschriften) in drei verschiedenen Sprachen - elamisch, babylonisch, altpersisch - eingemeißelt.
Der erste Teil der Vermessungsarbeiten wurde 2009 ausgeführt. Mittels terrestrischem Rotationsscanner wurde das Relief
und die gesamte Umgebung 3-dimensional erfasst. Zusätzlich erfolgten GPS-Messungen zur Transformation der Daten ins
übergeordnete Koordinatensystem.
Aus der Punktwolke bzw. den zahlreichen Punktdaten wurde anschließend die Dreiecksvermaschung berechnet. Wodurch verschiedene 3D-Modelle des Reliefs und der Umgebung entstanden. Im Anschluss wurden ausgewählte Modelle fotorealistisch texturiert. Des Weiteren wurden Orthophotos generiert und eine Animation für repräsentative Zwecke zusammengestellt.
2011 wurden die örtlichen Vermessungsarbeiten fortgesetzt. Mit hohem Aufwand einschließlich der Konstruktion eines Gerüstes wurde das komplette Relief in drei Abschnitten Etage für Etage mit einem hochpräzisen Streifenlichtscanner erfasst. Dadurch entstand am Ende eine erheblich detailliertere Punktwolke mit wesentlich höherer Auflösung im Submillimeterbereich.
Die ersten beiden Abschnitte umfassten die Aufnahme der Schriftafeln im unteren Bereich des Reliefs. Aus dem kompletten Datensatz wurde zunächst ein Gesamtmodell mit einer geringeren Auflösung berechnet. Zur weiteren detaillierten Auswertung wurden die Abschnitte in Spalten und anschließend in kleinere Kacheln unterteilt. So konnten hochauflösende 3D-Modelle der Inschriften berechnet und fotorealistisch texturiert werden.
Aus den bisher gewonnen Daten wurden noch weitere Ergebnisse abgeleitet. Zum einen
wurden von allen Detailmodellen untexturierte und texturierte Orthophotos berechnet. Zum anderen wurden alle Orthobilder
in einer CAD-Datei zusammengefügt, so dass das gesamte Relief betrachtet und weiter ausgewertet werden konnte.
Zusätzlich wurden zeilenweise Animationen der Detailmodelle gerendert, um die Inschriften interpretieren und übersetzen
Zu können.